Kulinarischer Habitus als symbolisches Kapital sozialer GruppenGRIN Verlag, 2007 - 28 pages Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Deutsches Institut Kulturanthropologie Volkskunde), Veranstaltung: Nahrungsforschung, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit widmet sich der Frage, ob es ein spezifisches Ernährungsverhalten innerhalb sozialer Gruppen gibt. Existieren also verschiedene Speisevorlieben und Mahlzeitrituale in den verschiedenen sozialen Gruppen? In der Volkskunde wird die Symbolbedeutung von Nahrungsmitteln und Mahlzeiten nur am Rande behandelt, da es sich hierbei eher um ein soziologisches Thema handelt. Trotzdem verkennt man die Problematik nicht. So beschreibt Martin Scharfe den Zweck der Nahrungsforschung folgendermaßen: "Das wissenschaftliche Hauptziel besteht in der Erkenntnis der sozialen Rolle und aller sozialen Vermittlungen der Nahrung (...)" (Scharfe 1986, S. 16). Im folgenden will ich versuchen, diese Fragen zu beantworten. Zunächst stelle ich Beiträge und Kommentare verschiedener Volkskundler, Ethnologen und Ethnographen zusammen, die sich auf diese Thematik, den kulinarischen Habitus als symbolisches Kapital sozialer Gruppen, beziehen (Kapitel 1). Das zweite Kapitel sollte dann einen kurzen historischen Überblick über Nahrungsgewohnheiten sozialer Klassen oder Schichten geben. Problematisch war hier allerdings die Einseitigkeit der Schilderungen zugunsten unterer Sozialschichten mit dem zusätzlichen Schwerpunkt auf dem 19. Jahrhundert. Trotzdem lassen sich daran ausreichend Unterschiede und Entwicklungstendenzen festmachen. Schließlich wird natürlich noch unsere heutige Zeit hinsichtlich dinstinktiver Eßgewohnheiten in Augenschein genommen. Einer der interessantesten Texte hierzu ist "Die feinen Unterschiede: Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft" von Pierre Bourdieu. Ein Analyseaspekt darin ist eben die Nahrung. Dieses Werk wird allerdings ausführlich von meiner Kommilitonin Julia Kühn bearbeitet. Bei mir werden sich deshalb eher Querverweise |
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Page 9 - ... bestimmte Werke der bildenden Kunst, der Musik, der Literatur korrespondiert mit einer bestimmten Eß- und Trinkkultur, mit einer Bevorzugung etwa von fettem, nährendem Essen oder von „vornehmen", exotischen, raffinierten usw. Speisen. Dies ist in Abhängigkeit zu sehen vom „Körperbild, das in einer sozialen Klasse herrscht, und von der Vorstellung über die Folgen einer bestimmten Nahrung für den Körper, das heißt für dessen Kraft, Gesundheit und Schönheit
Page 8 - Das wahrscheinlich zentrale Ritual, das innerhalb der Familie, aber auch zwischen einzelnen Familien oder zwischen Nachbarn, die emotionalen und materiellen Ebenen sozialen Austauschs vermittelt, besteht in der Zubereitung, Verteilung und im Konsum von Nahrung
Page 1 - Hauptziele vergessen, die erkenntnismäßigen und die praktischen. Das wissenschaftliche Hauptziel besteht in der Erkenntnis der sozialen Rolle und aller sozialen Vermittlungen der Nahrung; das praktische im Kampf gegen Hunger und gegen alle Vorurteile (soziale, psychologische, religiöse, politische), die den hungrigen Menschen vom Brot trennen.«14 Wir wollen uns um Tokarevs »wissenschaftliches Hauptziel« kümmern und uns dabei der Kategorie des Genießens bedienen.
Page 9 - Der Geschmack für bestimmte Speisen und Getränke hängt im weiteren sowohl ab vom Körperbild, das innerhalb einer sozialen Klasse herrscht, und von der Vorstellung über die Folgen einer bestimmten Nahrung für den Körper (...)" (Bourdieu 1987, S. 305). „(...) Der Körper [stellt] die unwiderlegbarste Objektivierung des Klassengeschmacks [dar]